|
König-Ludwig-Weg
auf den Spuren des Märchenkönigs
History
I |
Im Schwarzwald, genau am
Feldberg hatten drei Gastwirte bei einer launigen
Bierstimmung die Idee geboren, den Wanderern rund
um den Feldberg das "Wandern ohne Gepäck"
anzubieten. Als Heinrich Vogler seine Arbeit als
Geschäftsführer beim Tourismusverband
Pfaffenwinkel aufnahm, brachte er diese Idee mit
nach Oberbayern und hatte recht bald die Kollegen
vom Starnberger See, vom Ammersee und von Füssen
überredet, einen Wanderweg zu schaffen, der
durch diese Landstriche führen soll. Leider ist
nicht mehr feststellbar, welcher von den Herren
auf die Idee kam, den Wanderweg nach dem
Märchenkönig zu benennen.
Die Vorarbeiten begannen 1975. |
|
In vielen Ortsterminen
und unter reger Mitarbeit der Kolleginnen und
Kollegen der Verkehrsämter zwischen Starnberg
und Füssen musste die Wegstrecke festgelegt
werden. In der Ammerschlucht zwischen Peiting und
Rottenbuch fehlte der Wanderweg komplett. Hier
musste zu einem Neubau geraten werden. Man konnte
den Markt Peiting überrreden, die
Bauträgerschaft zu übernehmen. Mit den Schienen
aus den stillgelegten Bergwerken in Penzberg und
Peissenberg wurde der Weg mit annähernd
dreihundert Stufen, Treppchen und Brücken
geschaffen. An den Kosten beteiligte sich
dankenswerterweise das bayerische
Umweltministerium mit 40 % der Kosten. |
|
Immer wieder mussten
zunächst klein erscheinende Probleme gelöst
werden. Wer kümmert sich um die Markierung,
welches Logo soll verwendet werden, die Strecke
mit Varianten sollte den Wünschen der örtlichen
Verkehrsämtern Rechnung tragen. Es wurden
Kartenpläne mit einem Münchner Verlag gewälzt,
das Logo - ein K mit Krone - entworfen, ein
Plakat mit dem Verlauf des Weges geschaffen. Der
Termin für die Eröffnung wurde auf den 1. und 2.
Oktober 1977 festgelegt. Die Feierlichkeiten
sollten besonders eindrucksvoll unter Mitwirkung
der örtlichen Sportvereine, Trachtenvereine und
Musikgruppen entlang des Weges gestaltet werden. |
|
So gab es eine
Aufgabenverteilung innerhalb der Männer-Gruppe.
Heinrich Vogler kümmerte sich um den
Streckenverlauf und die Markierung, Bertold
Jetschke war zuständig für die einzelnen
Veranstaltungen der Eröffnung, Herbert Pohl für
die Pressearbeit und Karl/Heinz Meyer für die
Abstimmung mit den Kollegen in Füssen und
Schwangau. Schnell war man sich bewußt, dass ein
Weg nach dem beliebtesten Bayernkönig auch eine
besondere Eröffnung neben einer Ehrennadel für
die Wanderer bedurfte. So heftete Herbert Pohl
die erste "König-Ludwig-Wandernadel"
dem Vater des Weges, Heinrich Vogler, an das
Revers. |
|
Von verschiedenen "Schilderherstellern"
wurden Kostenangebote eingeholt, die Art und
Anzahl der Schilder musste erfasst werden. Die
Markierung eines Weges durch vier Landkreise und
der Regierungsbezirke Oberbayern und Schwaben war
ein Novum im südbayerichen Raum. Hier halfen die
Kreisbauhöfe mit, die Wegmarkierung bis zu den
Eröffnungsfeierlichkeiten fertig zu stellen. Die
Bevölkerung nahm regen Anteil an diesem Vorhaben
nur wenige wollten glauben, dass einmal Wanderer
von Berg am Starnberger See bis Füssen laufen
würden und "dafür auch noch Geld bezahlen
würden" - denn das Wandern ohne Gepäck als
Pauschalangebot war angedacht worden. |
Vorwort
Als Märchenkönig ging er in die
deutsche Geschichte ein. König Ludwig II. wurde 1845
geboren und war bereits mit 18 Jahren strahlender König.
Seine große Liebe galt den französischen Schlössern
und dem Lebensstil des
18. Jahrhunderts. Mit 40 Jahren kam er auf geheimnisvolle
Weise im Starnberger See ums Leben. Im Gedächtnis des
Volkes lebt er jedoch fort und insbesondere die in seiner
Zeit gebauten Schlösser Herrenchiemsee und
Neuschwanstein bei Füssen sind eng mit seinem Leben
verbunden.
Zur Erinnerung an diesen bayerischen Herrscher wurde im
Jahre 1977 ein Wanderweg, der König-Ludwig-Weg,
eingerichtet, der durch eine Landschaft führt, die
König-Ludwig II. ganz besonders geliebt hat. Dieser Weg
verbindet die Schlösser Neuschwanstein und
Hohenschwangau, auf dem er seine Jugend verbrachte, mit
dem Starnberger See, in dem König-Ludwig II. ums Leben
kam.
Der Weg führt dabei durch eine herrliche
Alpenvorlandschaft, beginnend am Starnberger See und
endet im Allgäu an der österreichischen Grenze in
Füssen. Er berührt nicht nur landschaftliche
Sehenswürdigkeiten wie die oberbayerischen Seen,
Starnberger See und Ammersee oder die romantische
Ammerschlucht bei Rottenbuch, sondern auch
kunsthistorische Stätten, wie die sehenswerten
Barockkirchen in Andechs, Dießen, Rottenbuch sowie die
weltberühmte Wieskirche. Die Klöster Andechs,
Wessobrunn und Steingaden, die am Wege liegen, zeugen von
der alten Kultur dieser Region.
Der König-Ludwig-Weg ist annähernd 120 km
lang und auf verschiedenen Varianten zu begehen. Im
südlichen Teil knüpft er an den Lech-Höhenweg von
Landsberg nach Füssen an.
Eröffnung
|
Am 1. Oktober 1977
begannen im Beisein von Prinzessin Irmingard von
Bayern und Prinz Luitpold von Bayern die
Feierlichkeiten zur Eröffnung des König-Ludwig-Weges.
Die Eröffnungsurkunde wurde verlesen und
anschließend in einer Urkundenrolle den ersten
Läufern des Staffellaufes übergeben. Zweiter
Ort des Festlichkeiten war der Wartesaal 1.
Klasse im Starnberger Bahnhof, wo ein
Streicherquartett einige Stücke von Haydn,
dem Lieblingskomponisten von König - Ludwig,
spielte.
Die Festgesellschaft fuhr per Bus zur
Ammerschlucht, wo ein kleiner Biergarten an der
Forstdiensthütte Schnalz die Festgäste
erwartete. Bei königlichem Bier - die
Schloßbrauerei Kaltenberg hatte zur Eröffnung
des Weges ein "König - Ludwig - Dunkel"
gebraut, wurde begleitet von zünftiger Blasmusik
und Trachtentänzen
und den Grußworten der Landräte der König -
Ludwig - Weg gefeiert.
Der Abschluß fand im Kurhaus Füssen statt, wo
die Staffelläufer die Eröffnungsurkunde an
Prinz Luitpold von Bayern übergaben.
Damit war der König - Ludwig - Weg eröffnet.
|
|
Der Erfolg der
Eröffnungsveranstaltung war überwältigend.
Alle kleinen und
großen Zeitungen in Deutschland berichteten
über dieses Ereignis, so z.B.
die Berliner Morgenpost, die Westdeutsche
Allgemeine (WAZ), die Welt,
Münchner Merkur, Die Glocke, Frankfurter Neue
Presse, Main/Post Würzburg, Nordwest-Zeitung,
Oldenburg, Rheinpfalz, Augsburger Allgemeinde,
Schongauer Nachrichten, Füssener Blatt, FAZ,
Bayerische Staatszeitung,
Land-und Seebote Starnberg, Saarbrücker Zeitung,
Darmstädter Tagblatt,
Tagesspiegel, Schwäbische Zeitung,
Schwarzwälder Bote, Süddeutsche Zeitung, Rhein-Neckar-Zeitung,
Schöne Welt, Kölner Stadtanzeiger ..........
um nur einige zu nennen. |
Aus unserer
damaligen Presseschau
Unser Dank gilt
all den vielen Wanderern, die als Schrittmacher in den
vielen Jahren seit Eröffnung des König-Ludwig-Weges
diesen Weg bekannt gemacht haben.
zurück zur Startseite
Zusammengestellt
vom
Touristik-Institut
Bertold Jetschke
Postfach 10 13 13, 86899 Landsberg
Telefon 08191/30 86 20, FAX: 4913
E-Mail: info@touristik-i.de
www.touristik-i.de
|