Weingut II 
Welfenkaserne
Militärgeschichtliche Sammlung "Erinnerungsort Weingut II"
 


Aufgrund der Zunahme der Luftangriffe 1943, bei denen von alliierten Bombern viele Rüstungsfabriken und Fertigungsanlagen zerstört wurden, befahl Adolf Hitler am 21. April 1944, im Reichsgebiet sechs unterirdische, bombensichere Flugzeugfabriken zu errichten.
Die Bunker sollten alle über 400 Meter lang, an ihrem Fuße 86 Meter breit und am Scheitel 26 Meter hoch sein.
In diesen Fabriken sollte nach Fertigstellung die Produktion von Flugzeugen des Typs Messerschmitt Me 262, Focke-Wulf Ta 152 und Dornier Do 335 aufgenommen werden. Am Standort Landsberg am Lech sollten drei dieser gigantischen Bunker mit den Decknamen „Diana II“, „Weingut II“ und „Walnuss II“ entstehen.
Bereits im April 1944 verlegten Baufirmen ihre Baumaschinen von Frankreich (Atlantikwall) nach Landsberg am Lech. Im Mai begannen die Rodungsarbeiten an der Baustelle „Weingut II“. Es folgten kurz darauf weitere Baustellen. Im September 1944 wurde der Bau an der Baustelle Bedburg eingestellt, im Januar 1945 der Bau von „Walnuss II“. Zu Ende des Krieges waren „Weingut I“ und „Weingut II“ zu je 70 % fertig gestellt. 
Heute existiert nur noch „Weingut II“ sowie ein kleiner Teil von „Weingut I“. Der Bunker „Weingut II“ befindet sich auf dem Gebiet der Welfen-Kaserne und enthält in seinem Inneren einen zweiten Bunker, der noch genutzt wird.
Von Juni 1944 bis April 1945 wurden insgesamt ungefähr 23.000 Häftlinge als Zwangsarbeiter nach Landsberg deportiert, meist jüdische Häftlihnge, darunter 4200 Frauen.
Sie wurden in zehn Außenlagern des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering des KZ Dachau rund um Landsberg und Kaufering unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht (ein elftes Lager kam nicht zum Einsatz).
Die schwere Arbeit und die menschenunwürdigen Bedingungen, wie mangelnde oder fehlende Verpflegung, Krankheit und Kälte, sorgten für große Opferzahlen bei den KZ-Häftlingen. Über 6.300 Zwangsarbeiter überlebten nicht (6334 Todesfälle sind dokumentiert). Darüber hinaus wurden
ca. 2.700 Häftlinge als nicht arbeitsfähig selektiert und in andere Konzentrationslager – vor allem nach Auschwitz und Bergen-Belsen – deportiert.
Quelle. Wikipedia

Erinnerungsort Weingut II
 

   
 

Quelle Wikipedia

   


 


 
   
   


 

       
       
   
         
     
   
       
   


 

 
Die Täter wurden im Dachauer Kriegsverbrecher-Prozeß verurteilt,
vollstreckt wurden die Urteile im Gefängnis in Landsberg am Lech
   
 
   
   

 
 






 

Eine Schulklasse aus Weilheim baute den Eingang einer Erdhütte.
Eingeweiht wurde sie im Beisein von Überlebenden des Lagers Kaufering 

 

   
       


 

Die Befreiung der Dachauer KZ-Außenkommandos Kaufering -
Brief des Leutnants Albert Gaynes an seine Frau Debbie vom30.04.1945
 
   

“Ich habe heute die ganze Bestialität der Nazis gesehen in einem Horror-Konzentrationslager ... Ich erlebte mit meinen eigenen Augen den scheußlichen Anblick. Debbie. Ich hoffe, Du wirst niemals das sehen, was ich sehen werde bis ich sterbe.“ Das schreibt Lieutenant Albert Gaynes Ende April 1945 an seine Frau Debbie, nachdem er mit seinen US-amerikanischen Truppen das Außenlager Landsberg-Kaufering des KZs Dachau befreit hat. Acht Seiten füllt er mit seinen Erlebnissen, mit Bildern, die an Grauen kaum zu überbieten sind, legt 13 Fotos bei – nach 50 Jahren haben die Nachkommen von Debbie und Albert Gaynes Brief und Fotos wiedergefunden und sie der befreundeten Künstlerin Yardena Donig Youner überlassen, die daraus eine eindringliche, eindrucksvolle Ausstellung gemacht hat. Diese Ausstellung wird am kommenden Sonntag, dem 27. Januar um 15 Uhr in der Gedenkstätte Ahrensbök eröffnet. Der gebürtige Ahrensböker Prof. Dr. Jörg Wollenberg wird in die Ausstellung einführen, er hat sie aus dem Amerikanischen übersetzt und nach Deutschland geholt. „Wir freuen uns sehr, nach der Winterpause mit einer solchen Ausstellung wieder eröffnen zu können“, so Dr. Ingaburgh Klatt, die Leiterin der Ahrensböker Gedenkstätte, „passenderweise am Holocaust-Gedenktag.“

Landsberg-Kaufering war ein Außenlager des KZs Dachau, in dem die ersten Düsenflugzeuge der Welt vom Typ Messerschmidt 262 produziert werden sollten. Etwa 28.000 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge, vornehmlich Juden aus Auschwitz und Ungarn, arbeiteten in dem geheimen Rüstungsprojekt, unter ihnen 4 200 Frauen. In weniger als einem Jahr starben in den elf Lagern von Kaufering bei Landsberg 14 500 Häftlinge aus 25 europäischen Nationen. Als Truppen der 7. US-Armee am 27. April 1945 das Außenlager erreichten und die Häftlinge befreiten, bot sich ihnen ein Bild unvorstellbaren Grauens, das sie nie vergessen sollten. Neben den zahlreichen, bis zur Entstellung verkohlten Leichen fanden die amerikanischen Soldaten einige wenige Überlebende, vom Tode gezeichnete “Muselmanen”, die die US-Berichterstatter als “Zombies” beschrieben, von denen viele noch nach der Befreiung starben.

Lieutenant Gaynes hatte, wie es üblich war, seinen Sergeant angewiesen, Fotos zu machen, und legte 13 davon dem Brief bei, den er an seine Frau Deborah schrieb. “Dieser Leutnant Gaynes war ein normaler Mann, der im Krieg kämpfte. Aber dieser Mann war so überwältigt, dass er Poesie schrieb – Seiten, die ein Buch ergeben. Das macht den Brief für mich zu einem Kunstwerk”, notierte Yardena Donig-Youner anlässlich der Wiederentdeckung des Briefes nach mehr als fünfzig Jahren. Die Künstlerin ließ aus den Original-Filmnegativen Drucke im Wandformat machen. Über die Drucke legte sie den Text des Briefes – so sind zwölf eindringliche Tafeln entstanden plus einem Banner zur Einführung. „Ich wollte, dass man nicht gleich die Bilder sieht. Zuerst liest man den Brief, und dann entdeckt man die Bilder im Hintergrund”, erklärt die Künstlerin das Konzept der Ausstellung. „Es ist eine sehr bewegende Ausstellung“, beschreibt Dr. Ingaburgh Klatt, „weil dieser Lieutenant Gaynes aus seinem Herzen schreibt.“ Die Fotos machen das Grauen sichtbar und zeigen zusammen mit dem Text die Einmaligkeit der NS-Verbrechen. Yardena Donig-Youners künstlerische Arbeit ist den Opfern, den Wehrlosen gewidmet. Die Erinnerung an die Opfer festzuhalten, versteht sie zugleich als eine Mahnung von bleibender Aktualität: “This installation is my personal call for a human better world and peace for all.”

Und was Albert Gaynes über Faschisten und Antisemiten schreibt, ist nicht ohne aktuellen Bezug: Er fordert schon damals dazu auf, „die Möglichkeit eines neuen Hitlers und seiner Bande von Unmenschen“ nicht aus den Augen zu verlieren. „Auch müssen wir die Möglichkeit erkennen, dass solche Individuen die Kontrolle über unser eigenes Land (USA) gewinnen. Die Faschisten unserer Nation ... sind derselben Unmenschlichkeit fähig. Die Nazis sind nicht die einzigen, deren Bewusstsein deformiert ist. Niemals werde ich Antisemiten und Faschisten tolerieren. Sie bleiben gefährlich und sind potentielle Folterer.“
Quelle: www.der-reporter.de
 

  Pressenotizen zur Ausstellung  
   



 

  Nachbau der New Yorker Ausstellung  
   
     
   

 


Fotos:
Bertold Jetschke
mit freundlicher Genehmigung des
Leiters des Dokumentationszentrums Welfenkaserne

 

   
     

Touristik-Institut Landsberg
Bertold Jetschke
www.touristik-i.de