Eine Radtour der Erinnrung zu den Erinnerungsstätten des Holocaust Landkreis Landsberg Foto Bertold Jetschke

Radtour der Erinnerung 2

von Landsberg zum Stausee Kaufering, zum Zollhaus,
zur Burgruine Haltenberg, zur Römerschanze und zur Kriegsgräberstätte Schwabstadl
ca. 30,1 Rad-km
... und das liegt an der Strecke:
ehemaliger Burgstall Heinrich des Löwen, zwei Lechstaustufen, ein Naturfreundehaus, eine Kriegsgräberstätte 1871 - 1945, eine Burgruine, viele Hügelgräber, eine Römerschannze und eine Gaststätte

Radwanderkarte von 1978, des ersten Radwanderwegesnetztes in Bayern

 
Das Bayertor   bei wikipedia

Wir beginnen mit der "Radtour zur Erinnerung" am Bayertor in Landsberg am Lech, fahren in nördlicher Richtung die Epfenhauser Strasse hinaus. Links die Stadtmauer, rechts das interessante Gebäude der Stadtwerke - modernes Bürohaus in alter Umhüllung.

Vorreiter dieser Idee waren die "Väter" des Kindergartens im Gelände der ehemaligen Saarburgkaserne am Katharinenberg. Hier wurde in die ehemalige Reithalle um 1900 ein Gebäude eines Kindergartens eingebaut.

Vom Radweg auf der rechten Straßenseite wechseln wir später entsprechend der Beschilderung auf die linke Seite, fahren über die Autobahnbrücke der A 96 München - Lindau und biegen gleich danach links und dann rechts ab.
 

 

   


Wir befinden uns nun auf einem Teil der Donau-Iller-Lech-Platte. Auf dem landwirtschaftlichen Weg fahren wir Richtung  Kaufering, kommen an einem Feldkreuz und Feldscheunen vorbei, biegen am Ende der Strasse links ab, den Berg hinunter.
 

   


Links sehen wir die Wallfahrtskirche St. Leonhard, die vor Jahren durch eine großzügige Spende des damaligen Chefs der Fa. Hilti, H.O. Mattes, aufwändig restauriert wurde.
H.O Mattes hat auch den Welfenbrunnen am Rathaus Kaufering zur 850 Jahrfeier gespendet.

Ein Besuch des Kirchleins sollte bei dieser Radtour "drin sein".
 

   


Wir fahren durch die Bahnunterführung und auf der St. Leonhard-Straße in den ältesten Teil des Marktes Kaufering hinein. Rechter Hand auf dem Burgselberg stand im 11. Jahrhundert eine Burg der Welfen, bekanntester Vertreter war Heinrich der Löwe  
 

Geradeaus in den Brückenring, am nächsten Abzweig links halten, rechts in die Leitenbergstrasse und gleich schräg links in den Auenweg, der uns an Pferdekoppeln vorbei an den Lech und in das  Landschaftsschutzgebiet Lechtal führt. 
 


Wir fahren nun entlang der Lechstaustufe 18, etwas bergan in ein romantisches Waldstück und kommen an einen freien Platz mit Blick auf die Staumauer und auf die Fischtreppe, die wir schon von der Erinnerungsradtour 1 kennen. Rad-km 9,4
 

Der sehr schöne kiesige Radweg führt uns in den Lechauwald hinein und wir kommen zum Abzweig Oskar-Weinert-Hütte.  12,1 km zeigt auch die Radwege-Info-Tafel.

 

Weiter geht es durch die Auenlandschaft zur Staustufe 19. Wir fahren über den Staudamm und biegen rechts in einen schmalen Weg ein, der unter die Zollhausbrücke und anschließend auf den Radweg entlang der Strasse Ammersee - Klosterlechfeld führt. Diese Strasse wurde ursprünglich als "Militärstrasse" bezeichnet. Rechter Hand schauen wir ins Lechfeld.
Die
Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 war der Endpunkt der Ungarneinfälle und der größte militärische Sieg Ottos des Großen (wikipedia)

Wir erreichen unser Ziel, die Kriegergedächtnisstätte Schwabstadl nach 15 Rad-km ab Landsberg am Lech mit der Kapelle Appolina.
.

   

Zurück machen wir einen Abstecher zur ehemaligen Gaststätte "Das Zollhaus", vorbei an einem Fries, das Kaiser Otto und den Bischof Ulrich von Augsburg um 955 zeigt.
 

   

Ursprünglich als Zollstation an der Lechbrücke errichtet - es wurde auch eine Maut erhoben - bekam das Gebäude im Zuge der neuen Straßenbrücke das heutige Aussehen.
Leider finden die Eigentümer Wille keine Pächter.
Aber bei Regen kann man in der Veranda Schutz suchen, bei Sonnenschein gibt es noch einen kleinen Rastplatz.  

Nun geht es wieder über die Lechbrücke, an den Radwege-Hinweisen biegen wir rechts zum Lech hinunter, unter der Brücke durch und über die Staumauer auf die westliche Seite des Lechs.
 

 
Wir fahren bis zum Abzweig zur Oskar-Weinert-Hütte, Rad-km 19,00,
halten uns links und hören schon das Schlagen des Widders in dem kleinen Wasserwerk, das das oberhalb stehende Naturfreundehaus mit Brauchwasser versorgt.
 

   

Wir fahren bergauf und an einem ehemaligen Bauerngehöft vorbei zur Burgruine Haltenberg.

     
     
   

Nachdem wir das Terrain samt Burgruine erkundet haben, kehren wir um und folgen den Hinweisschildern "Oskar-Weinert-Hütte" der Naturfreunde Klosterlechfeld - an Wochenenden der Sommermonate bewirtschaftet.  Rad-km 20,64


 

Nun geht es auf dem östlichen Hochufer Richtung Süden, vorbei an einem kleinen Mahnmal, das an den Absturz eines Bundeswehrflugzeuges und damit an den Tod zweier Piloten erinnert.
 

Wir gelangen nun in das Westerholz mit Hunderten Hügelgräbern.
Bei etwa Rad-km 24 führt ein schmaler Weg in die sogenannte Römerschanze. Es sind zwei Schanzen, die leider wegen des dichten Gehölzes nicht mehr zu erkennen sind.
In den 60/70er Jahren standen in dem großen Rondell der Schanzen noch "Wochenendhäuser" die angeblich in den 40er Jahren von Beschäftigten der Organisation Todt (OT) genutzt wurden, die unter anderem für den Bau des Bunkers (Ringeltaube) in der heutigen Welfenkaserne in Landsberg zuständig waren.      
 

   

Römerschanze
Auf dem Gelände der Burg im Westerholz, 3 km nördlich von Kaufering, konnten zahlreiche vorzeitliche Scherben aufgefunden werden. Die ältesten davon davon weisen in die frühe Bronzezeit, spätere in die keltische und römische Zeit. Die interessante Befestigung liegt auf dem östlichen Steilufer des Lechs und besteht aus zwei Anlöagenm verschiedener Zeitabschnitte, die durch einen tiefen Graben getrennt sind. Die nördliche ist wesentlich kleiner und entspricht in ihrer Form anderen vorgeschichtlichen Beispielen; die südliche mit starkem Wall und Graben dürfte als Zufluchtsstätte während der Ungarneinfälle angelegt worden sein (Schlacht auf dem Lechfeld 955).
Quelle:Heimatbuch des Landkreises; www.radler-paradies.de


Nach dem Erkunden der Schanzen fahren wir weiter auf dem Hochufer des Lechs Richtung Kaufering, vorbei am Gutshof derer von Harsdorf.
Anschließend geht es in einer lang gezogenen Kurve den Berg hinunter zur Angerleite,
Rad-km 26,00
Linker Hand sehen wir ein Gebäude, das so gar nicht in die Gegend reinzupassen scheint, das ehemalige Jagdhaus der Organisation Todt.
 


Wir folgen der Leitenbergstrasse, fahren in den Brückenring, links Haus Nr. 37 a. Hier schließt sich der Ring der Erinnerungstour 2., und weiter geht es mit einer verdiensten Rast im Gasthof zur Brücke.


An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts auf den Radweg, fahren über die Lechbrücke,  anschließend rechts zum Lech hinunter und unter Brücke durch auf dem Radweg, der uns am Lech entlang nach Landsberg zurück bringt. Rad-km 31,110




Weitere Radtouren der Erinnerung
Tour 1:
Landsberg, Kaufering, Lech-Staustufe bei Hurlach, Hurlach, Igling, Holzhausen bei Buchloe, Landsberg, 45 km bzw. 35 km

Tour 3:
Windachseealm, Eresing, (Schwabhausen), Kloster St. Ottilien St. Ottilien, Utting, Windachseealm

Tour 4: (2022)
Landsberg, Bad Wörishofen, Türkheim, Buchloe, Holzhausen, Landsberg


Tour 5:
Landsberg,
Erpfting 1, Erpfting 2, Ellighofen, Asch, Seestall, Landsberg



Touristik-Institut Landsberg
Bertold Jetschke
www.touristik-i.de