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Laemmle rettet deutsche Juden
Laemmle unternahm viel, um den bedrängten, entrechteten Juden in
Deutschland zu helfen. Er übernahm von 1936 bis 1939 an über 300
Bürgschaften für jüdische Familien aus Laupheim, Nürnberg, Berlin und
anderen Städten, so genannte Affidavits, das heißt, die Garantie eines
amerikanischen Staatsbürgers, notfalls die Versorgung des Flüchtlings zu
übernehmen. Ferner wandte sich Laemmle mit Bittbriefen an andere
jüdische Prominenz, damit diese ebenfalls Bürgschaften übernahm. Damit
bewahrte er viele Menschen vor dem sicheren Tod in den
Konzentrationslagern.
In einem Brief an den amerikanischen Konsul in Stuttgart schreibt
Laemmle: „Sie können sicher sein, dass wenn ich ein Affidavit ausstelle,
ich es in voller Kenntniss meiner Verantwortung tue und mein ganzes Herz
und meine Seele damit verbunden sind. Ich brauche Ihnen nichts von den
Leiden erzählen, die deutsche Juden in diesen Zeiten durchmachen, und
ich fühle, dass jeder einzelne Jude, der finanziell in der Lage ist,
diesen in übler Weise Bedürftigen zu helfen, dies unerschütterlich tun
sollte.
Laemmle und Laupheim
Laemmle blieb zeit seines Lebens mit
Laupheim verbunden. Er besuchte des Öfteren seine Geburtsstadt, zweimal
noch vor seiner Einbürgerung in den USA. Als erfolgreicher Geschäftsmann
nutzte er diese Besuche, um Laupheim finanziell zu unterstützen. Im
Laufe der 1920er Jahre spendete Laemmle große Beträge sowohl der Stadt
Laupheim, der jüdischen Gemeinde als auch einzelnen Bürgern. Er hatte
bald die Rolle des reichen Onkels aus Amerika im Ort. Er gab Geld für
eine neue Schule, ein Schwimmbad und das Waisenhaus. Die ihm 1919
verliehene Ehrenbürgerwürde wurde auf Grund einer Anfrage der
politischen Rechten im württembergischen Landtag und einer
darauffolgenden Bekanntmachung des württembergischen Innenministeriums,
dass ausländische Staatsbürger keine Ehrenbürger werden könnten (Laemmle
war mittlerweile amerikanischer Staatsbürger), schon 1921 außer Wirkung
gesetzt. Einige Jahre später wurde eine Straße nach ihm benannt.
Laemmle mit dem Oscar für Im Westen
nichts Neues (1930)
Schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich die
Einstellung Laemmle gegenüber. Die Stimmung gegen Laemmle kippte bereits
1930, als ihm für seinen Film Im Westen nichts Neues am 5. November 1930
im Ambassador Hotel in Los Angeles der Oscar in der Kategorie Bester
Film verliehen wurde. 36 Tage später wurde der Film in Deutschland
verboten. Der Völkische Beobachter hetzte gegen den „Filmjuden“ Lämmle.
Das Straßenschild mit seinem Namen wurde im Juni 1933 entfernt, die
Straße in Schlageter-Straße umbenannt. Laemmle durfte nicht mehr nach
Deutschland einreisen. Quelle: Wikipedia |
Touristik-Institut Landsberg
Bertold Jetschke
www.touristik-i.de
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