Der LandsbergKomplex



gesehen im KZ Stutthof
Europäische Holocaust-Gedenkstätte Landsberg
Landsberg - größtes Außenlager des KZ Dachau
Landsberger Zeitgeschichte
Landsberg-Kaufering erinnern
Dokumentation der Mittelschule Landsberg
Welfenkaserne Weingut II, Dokumentation
Organisation Todt
Licht und Schatten Landsberg - Kaufering
Gefängnis Landsberg
Strafanstalt Landsberg
Landsberg - Mein Kampf
Hinrichtungen
Jüdische Stadtführung in Landsberg
Landsberg-Impressionen
 
Gedenktag 27.01.2025





Die Wolfschanze in Polen, angeschaut am 05.10.2025

Mein Eindruck:

Als ich diese unheimlich große Anlage sah mit ihren gewaligen Bunkerresten, eine komplette Sprengung war nicht möglich, wurde ich sofort an den Bunker "Ringeltaube" in Kaufering erinnert. 
Dieser Bunker wurde auch vom Unternehmen Todt errichtet, Fachleute, innovativ, mit großem logistischen Können, um eine derartige Anlage unsichtbar für die Luftaufklärung in einen Wald zu stellen.    

Unter dem Decknamen „Chemische Werke Askania“ begann die „Organisation Todt“ Ende 1940 mit den Bauarbeiten für das neue „Führerhauptquartier“, siehe
Die "Wolfsschanze", Hitlers Machtzentrale in Ostpreußen, Bundesverteitigungsministerium Berlin
Sie gilt als das bekannteste „Führerhauptquartier“ (FHQForce Headquarters) während des Zweiten Weltkrieges: die „Wolfsschanze“ bei Rastenburg in Ostpreußen (heute: Kętrzyn, Polen). Hier verbrachte Adolf Hitler zwischen Juni 1941 und November 1944 mehr als 800 Tage. Und an diesem Ort verübte Oberst i.G.im Generalstabsdienst Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 das Attentat auf den deutschen Diktator.  ... weiterlesen




Die Stadt Landsberg am Lech spielte in der Zeit des Nationalsozialismus eine besondere Rolle.

1924 verbüßte Adolf Hitler in der Festung Landsberg einen Teil der Festungshaft, zu der er nach dem gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch verurteilt worden war. Hier schrieb Hitler sein programmatisches Werk Mein Kampf und führte Gespräche mit verurteilten Mitgefangenen, unter anderem mit Rudolf Heß.
Von 1937 bis 1945 wurde Landsberg am Lech mit der Gefängniszelle, in der Adolf Hitler nach seinem gescheiterten Putschversuch 1923 Mein Kampf verfasste, neben München, der „Stadt der Bewegung“, und Nürnberg, der „Stadt der Reichsparteitage“, von den Nationalsozialisten als dritte zentrale Stätte des Nationalsozialismus angesehen.
Landsberg wurde in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Slogan „Landsberg – Stadt der Jugend“ als Treffpunkt der Hitlerjugend bekannt: Im Anschluss an die Reichsparteitage 1937 und 1938 marschierten Delegationen der Hitlerjugend aus dem ganzen Deutschen Reich im „Bekenntnismarsch der Hitlerjugend“ nach Landsberg. Vor gespenstischer Kulisse mit Hakenkreuzfahnen, HJ-Bannern und Fackelbeleuchtung fanden auf dem Landsberger Hauptplatz und im Vorhof der Festungshaftanstalt die Abschlusskundgebungen der so genannten „Adolf-Hitler-Märsche“ statt. In der Hitlerzelle bekamen die Hitlerjungen das Buch Mein Kampf überreicht. Landsberg war zum „Wallfahrtsort der deutschen Jugend“ und zur „Station der nationalsozialistischen Erziehung“ geworden, wie Reichsjugendführer Baldur von Schirach es nannte. Das Gefängnis mit seiner „Hitlerzelle“ sollte zur größten Jugendherberge des Reiches umfunktioniert werden.
G
eplant war ferner ein gigantisches Aufmarschstadion, das größere Dimensionen besessen hätte als der gesamte historische Altstadtkern Landsbergs. Als deutsche Truppen am 1. September 1939 Polen überfielen, wurde der für den nächsten Tag vorgesehene „Reichsparteitag des Friedens“ abgesagt und der bereits begonnene „Adolf-Hitler-Marsch“ abgebrochen.
Landsberg bekam seine exponierte Stellung im „Dritten Reich“ nicht – wie in offiziellen Darstellungen der Stadt gerne behauptet – „von außen übergestülpt“. Bereits ab 1933 vermarktete sich die Lechstadt mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln als „Hitlerstadt“ oder „Stadt des Führers“, als „nationalsozialistischer Wallfahrtsort“ und „Geburtsstätte der Ideen des Nationalsozialismus“. Der „Hitlertourismus“ brachte wirtschaftlichen Aufschwung; 1938 schließlich besuchten 100.000 „Volksgenossen“ Landsberg und die Hitlerzelle.

Größter Konzentrationslagerkomplex im Deutschen Reich
1944 wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs um Landsberg und Kaufering der KZ-Außenlagerkomplex Kaufering mit zwölf KZ-Außenlagern als größter Komplex von Konzentrationslagern im Deutschen Reich errichtet. Sonstige große Lager waren in den besetzten Gebieten gebaut worden. Sämtliche KZ-Außenlager trugen den Namen „Kaufering“. Elf Lager hatten den Status von Außenlagern des KZ Dachau. 1995 veröffentlichte die Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert Hintergründe über das weitere KZ-Außenlager auf dem heutigen Fliegerhorst Landsberg/Lech, das KZ-Außenlager Landsberg (Penzing). Dort wurden hauptsächlich französische Zwangsarbeiter interniert. Dieses Lager unterlag nicht dem KZ-Kommando Dachau.
Am 18. Juni 1944 traf der erste Transport mit 1.000 Häftlingen aus Auschwitz in Kaufering ein. Sie sollten im Rahmen des Rüstungsprojekts „Ringeltaube“ drei gigantische halbunterirdische Bunker zur Produktion des Düsenstrahljägers Messerschmitt Me 262 bauen. Diese Großbunker nebst anderen zahlreichen Gebäuden, wie Arbeiterunterkünften, Offiziersvillen und Lagerkellern befanden sich im Landsberger Frauenwald, heute als Gewerbepark Frauenwald bekannt. Für dieses Rüstungsprojekt mussten Tausende von Häftlingen aus den Konzentrationslagern Dachau und Auschwitz, die über die Bahnlinie München-Kaufering direkt über ein Nebengleis (heute Versorgungsgleis der Fa. Klausner Holz Bayern) auf das abgesperrte Gelände gebracht wurden, ihr Leben auf grausamste Weise lassen. Die Bunker wurden von den Amerikanern nach dem Krieg weiter verwendet. Zudem verblieben zahlreiche Außengebäude stehen z. T. bis dato noch sichtbar im Frauenwald, der nach gewaltigen und großflächigen Abbrucharbeiten seitens der Stadt Landsberg am Lech mehr und mehr zum Gewerbepark umfunktioniert wird und in dem sich bereits namhafte Firmen angesiedelt haben. ...........  weiterlesen