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Hedwig von
Andechs und Schlesien:
* 1174 (?) auf Schloss Andechs am Ammersee in BayernHedwig, Tochter des Grafen Berthold V.
von Andechs-Meran, und dessen zweiter Frau Agnes, wurde
von ihrer Tante, der Äbtissin des
Benediktinerinnenklosters Kitzingen, dort erzogen. Ihre Schwester Agnes wurde die Frau des französischen
Königs Philipp II. August, die Schwester Gertrud die des
ungarischen und damit die Mutter von Elisabeth von
Thüringen. Auch Hedwig musste mit zwölf Jahren heiraten:
den Herzog Heinrich I. von Schlesien; sie gebar ihm sieben Kinder. Während
sich ihr Mann dem Aufbau und der Sicherung des Landes
widmete und dazu viele deutsche Siedler in das slawische
Gebiet zog, arbeitete Hedwig an der Einwurzelung
christlichen Gedankengutes, diente hingebungsvoll Armen
und Kranken, gründete Frauenklöster, unterstützte
verschiedene Orden bei der Gründung von Niederlassungen.
Sie selbst habe eine Marienstatue ständig bei sich
getragen, um sie immer andächtig betrachten zu können.
Nach 22-jähriger Ehe gelobten
Heinrich und Hedwig Enthaltsamkeit. 1201/02 gründete
Hedwig das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz - das
heutige Trzebnica -, das sie für 1000 Nonnen, Zöglinge
und Dienstpersonal ausbaute. Ihr privates Leben war von persönlichem Leid überschattet:
ihr Heimatschloss wurde völlig zerstört, ihre Schwester
Gertrud fiel einem Mordanschlag zum Opfer, sechs ihrer
Kinder starben, dazu 1238 auch ihr Mann. Dem Angriff der
Mongolen 1241 mit der Schlacht bei Liegnitz - dem
heutigen Legnica - und dem Tod ihres Sohnes Heinrich II.
entgingen Hedwig und ihr Konvent in Krossen an der Oder -
dem heutigen Krosno Odrzanskie. Danach lebte sie ganz in
ihrem Kloster. Sie habe sich selbst im Winter durch
Barfußgehen kasteit; der Bischof verordnete ihr Schuhe,
aber sie habe ihn überlistet, indem sie die Schuhe wohl
gehorsam trug, aber in der Hand.
Hedwigs Grab ist in Trzebnica.
Die Erhebung ihrer Gebeine und ihre Überführung in die
von ihrem Enkel Wladyslaw, dem Erzbischof von Salzburg,
errichtete Kapelle erfolgte 1267. Im 14. Jahrhundert
verbreitete sich die Verehrung rasch, befördert durch
die Zisterzienserinnen und die polnische Piastendynastie.
Reliquien liegen auch in Andechs; schlesische Vertriebene
haben seit dem 2. Weltkrieg dort den Hedwig-Kult stark
wiederbelebt.
Quelle: www.heiligenlexikon.de
Elisabeth von Thüringen:
Die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und
seiner Frau Gertrud von Andechs wurde
bereits als Kleinkind mit dem späteren Landgrafen Ludwig
IV. von Thüringen verlobt. Mit vier Jahren brachte man
sie an den Hof in Eisenach, wo sie von der frommen
Landgräfin Sophie ihre Ausbildung erhielt. Als
Vierzehnjährige heiratete Elisabeth schließlich ihren
Verlobten und schenkte ihm drei Kinder.
Während die Ehe des Herrscherpaares glücklich war,
sorgte Elisabeths Betragen bei den Verwandten und
Höflingen für Missfallen. Anstatt sich wie eine
Regentin den Sitten auf der Wartburg anzupassen,
kümmerte sich die junge Landgräfin um das einfache Volk,
ging sogar hinunter in die Elendsviertel der Stadt, um
den Armen mit Körben voller Brot zu helfen.
Eines Tages kam ihr dabei Ludwig entgegen, der auf dem
weg nach Hause war. Er fragte, was sie denn in dem Korb
trage. Als sie daraufhin das Tuch, das sie über den Korb
gelegt hatte, vor seinen Augen anhob, waren aus den
Brotlaibern Rosenblätter geworden. Dieses "Rosenwunder"
zählt zu den bekanntesten Legenden, die sich um die
große Heilige ranken.
Sechs Jahre nach der Hochzeit starb ihr Gatte, der sie
stets unterstützt hatte. Nun stand die Zwanzigjährige
vor der Entscheidung: Entweder, so forderte der neue
Landgraf, Ludwigs Bruder Heinrich Raspe, müsse sie sich
endlich den Sitten bei Hofe anpassen, oder ohne das ihr
zustehende Erbteil die Wartburg verlassen. Elisabeths
Entschluss war schnell gefasst: Sie zog ohne Zögern nach
Marburg, unterstützt durch eine kleine Abfindung, die
ihr Beichtvater Konrad von Marburg und einige Verwandte
bei Heinrich für sie ausgehandelt hatten.
Mit diesem Geld gründete sie in der hessischen Stadt ein
Hospital, das sie nach ihrem großen Vorbild Franziskus
von Assisi benannte. Dort wurden vor allem jene Patienten
gepflegt, die aufgrund ihrer Krankheit oder ihrer Armut
in den anderen Spitälern der Stadt keine Aufnahme
gefunden hatten.
Elisabeth selbst gab ein Jahr später ihre Kinder zur
Pflege ab und legte als Franziskaner-Terziarin die
Gelübde der Armut und Weltentsagung ab. In tiefer Demut
widmete sie sich fortan nur noch den Werken der
Nächstenliebe. Am 17. November 1231 starb sie im Alter
von nur 24 Jahren und wurde zwei Tage später in der
Kapelle des Franziskushospitals bestattet. Nur vier Jahre
später, am 27. Mai 1235, erfolgte ihre Heiligsprechung.
An diesem Tag wurden ihre Gebeine auch in die eigens
erbaute und ihr geweihte Marburger Elisabethkirche
übertragen. Der zum Protestantismus konvertierte
Landesfürst Philipp von Hessen ließ zwar den Großteil
der Reliquien im 16. Jahrhundert an einen unbekannten Ort
bringen, das Haupt der Heiligen und zwei Beinknochen
befinden sich jedoch bis heute im Kloster der
Elisabetherinnen in Wien.
Quelle: Wikipedai
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