Originalseite von 2003, da sahen die Seiten noch
einfach aus
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Bertold Jetschke, Jahrgang 1939,
geboren in
Berlin-Pankow, Grundschule von 1946 bis 1953 (1.
Fremdsprache Russisch), 1953 Übersiedlung nach
Westberlin, Ranke-Gymnasium Wedding, Abitur 1960.
Wahlfächer Kunst und Geschichte. In den Ferien "Urlaub
auf dem Bauernhof mit Ernteeinsatz" in Sonnenham (Bad
Feilnbach). 1960 bis 1963 Verwaltungsschule Berlin.
Anschließend 1963 Umzug nach Oberbayern wegen der Liebe, Berufswunsch Lehrer.
Beim Besuch bei der PH München erfuhr ich, dass ich in Oberbayern
nicht Lehrer werden könnte wegen evangelisch und Preuße.
Ich fand eine Stelle als Verkaufsfahrer bei Quellen-Lehnig im Getränkeheimdienst
für die Region Chiemsee bis Fürstenfeldbruck, Kochel
bis Landshut.
Also versuchte ich, wieder in die Verwaltung zu kommen.
Mit meinem Lehnig-Kittel und meinem Dienstwagen, Opel-Blitz, fuhr ich im
Juli 1963 am Odeonsplatz in München zum Innenministerium vor, um mich
nach Möglichleiten zu erkundigen, wieder Beamter im gehobenen Dienst zu
werden.
Beim Pförtner fragte ich, wo ich mich hinwenden müsse, um Beamter zu
werden. "Waren Sie denn schon mal Beamter?" "Ja" sagte ich, "dann gehen
Sie mal in den 1. Stock zu Ministerialrat Breitinger.
Als ich mit meinem Arbeitsmantel die Tür öffnete, hörte ich die Stimme
des Beamten "Na, Herr Nachbar?"Ich
merkte, dass ich nicht das richtige Outfit für ein bayerisches
Ministerium hatte, fuhr zurück nach Heufeld und sagte zu meinem Chef,
ich müßte noch mal am nächsten Tag die München-Tor machen.
Vor München zog ich mich um und öffnete die Tür zum Ministerialrat
mit den Worten "ich bin der Nachbar von gestern".
Das hat Herrn Breitinger anscheinend gefallen und wir kamen in das in
das Bewerbungsgespräch.
Es müsse allerdings der Landespersonal-Ausschuss darüber entscheiden, ob
die Ausbildung in Berlin etwa der von Bayern entspräche.
Also weitermachen bei Quellen-Lehnig.
Nach sieben Monaten war ich umsatzstärkster
Verkaufsfahrer von 22 Tourenfahrern.
Am 02.03.1964
Dienstbeginn beim Landratsamt Landsberg am Lech.
Der Landsberger Landrat Müller-Hahl war der einzige Landrat in
Oberbayern, der mich haben wollte.
Von 1963 bis 1966
Abendstudium der Verwaltuns- und Wirtschaftsakademie
München (Professor Dr. Meinhold, Professor Dr. Bernhardt)
mit Diplomabschluß.
Ab 1969 Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ammersee-Lech
e.V. Teilnahme an Fortbildungsseminaren des Deutschen Seminars für
Fremdenverkehr und des RDA.
In 35 Jahren der Geschäftsführertätigkeit wurde
einiges erlebt und bewegt: Veranstaltungen,
Stadtmarketing, Reiseveranstalter-Tätigkeiten,
Entwicklung neuartiger Radwanderkarten, Rad-und
Wanderangebote (vom König-Ludwig-Weg über Puppentour
zur Viecherltour), Themenfahrten (Reise nach Berlin 1987,
Mittelalter 1990, Heinrich der Löwe 1995), Road-Shows
und Messeauftritte seit 1980 und vieles mehr, siehe unter "So schön war
die Zeit".
Nach dem Motto: "Aus der Praxis für die Praxis"
soll an Hand von vielen Beispielen gezeigt werden, dass
durch Ideenreichtum und Kreativität fehlende Gelder
ersetzt werden konnten.
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